Vor mehr als hundert Jahren fanden in St. Petersburg die ersten Konzerte einer „Gesellschaft für jüdische Volksmusik“ statt, initiiert von jüdischen Kompositionsstudenten des Konservatoriums. Sie entwickelten einen national geprägten jüdischen Stil, in dem Elemente jüdischer Folklore und liturgischer Musik in europäische Konzertformen integriert waren. Die Komponistenvereinigung war Teil der kulturzionistischen Bewegung und eng mit anderen Kulturgebieten, etwa der Literatur, verknüpft. Jascha Nemtsov wird neben Kompositionen der Gesellschaft für jüdische Volksmusik aus literarischen Werken lesen, die einen einzigartigen Einblick in das jüdische Leben dieser Zeit vermitteln.