„Jude sein gehört zu den unbezweifelbaren Gegebenheiten meines Lebens.“
Hannah Arendt beginnt Ende der 1920er-Jahre mit ihrer Arbeit über die Salonière Rahel Varnhagen, sich mit der jüdischen Geschichte in Deutschland und Europa zu beschäftigen, denn bedingt durch den zunehmenden Antisemitismus war ihr Jüdischsein eine „politische Frage“ geworden. Nach ihrer Flucht in die USA setzt sie sich verstärkt mit Fragen zu einem neuen kulturellen und politischen Selbstbewusstsein aus jüdischer Perspektive auseinander. Der mit großer Sachkunde klug komponierte Band versammelt alle zu Lebzeiten veröffentlichten Aufsätze der provokanten Philosophin – in einem weiten Zeitbogen und Spektrum – zu denThemen: jüdische Geschichte, Selbstermächtigung, Antisemitismus, Flucht und Exil, Genozid, Nationalstaatsgründung und Diaspora.