Nein, er sei kein Bürger seines Stadtstaates, auch kein Grieche und doch kein Barbar – ein Weltbürger sei er. Mit dieser Aussage provozierte schon der griechische Philosoph Diogenes seine Mitbürger. 2500 Jahre später, im Sommer 2016, sagte Großbritanniens Premierministerin Theresa May nach der Entscheidung über den Brexit genau das Gegenteil: „If you believe you’re a citizen of the world, you’re a citizen of nowhere. You don’t understand what the very word ‚citizenship‘ means.” Einer aktuellen Studie der BBC zufolge, fühlen sich immer mehr Menschen nicht mehr als Einwohner ihres Heimatlandes, sondern eher als Weltbürger. Wirtschaftlich, ökologisch und demografisch zwingt uns die Globalisierung einerseits immer mehr dazu, über das Regionale, Nationale, ja gar über das Europäische hinauszudenken und so auch zu handeln. Andererseits aber werden die Gegenbewegungen in Form von nationalpopulistischen Parteien und Protesten immer präsenter. Ist das ängstlich und egoistisch? Oder ist die Heimatverbundenheit etwas menschlich Notwendiges? Welches Wissen und welche Werte und Einstellungen verbinden die „global citizens of today“? Und vor allem: Was meinen wir eigentlich mit dem Weltbürgertum?
Es diskutieren:
Prof. Dr. Dr. Michel Friedman, Publizist, Philosoph, Rechtsanwalt, geschäftsführender Direktor des Center for Applied European Studies (CAES)
Dr. Sergey Lagodinsky, Leiter des Referats EU/Nordamerika der Heinrich-Böll-Stiftung
Janusz Reiter, Botschafter a.D. und Gründer und Ratsvorsitzender des Centre for International Relations in Warschau
Gisela Stuart, Vorsitzende der Brexit-Bewegung Change Britain und ehemaliges Mitglied des britischen Unterhauses
Einführung: Prof. Dr. Andreas Hoffmann
Moderation: Dr. h. c. Sonja Lahnstein-Kandel, Vorsitzende des Vereins zur Förderung des Israel Museums e.V.
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Der Eintritt ist frei.
Um Anmeldung unter www.zeit-stiftung.de/anmeldung/bridging-the-gap wird gebeten.