
1986 errichteten Esther Shalev-Gerz und Jochen Gerz in Hamburg-Harburg das »Mahnmal gegen Faschismus«. Das gemäß seinem Konzept im Boden versenkte Monument erinnert durch seine bewusste Abwesenheit heute daran, dass Denkmäler nicht vor Faschismus schützen können. Am 4. Oktober 2025 wird Hamburg erneut zur Bühne eines vergänglichen Denkmals, diesmal in Form eines von der in Berlin lebenden Künstlerin Candice Breitz konzipierten Konzerts. Das Konzert präsentiert ein diverses musikalisches Line-up als Hommage an die unermüdliche Antifaschistin Esther Bejarano (1924–2021), die nach dem Holocaust in Hamburg eine neue Heimat fand. In einer Zeit, in der antisemitische, islamfeindliche und rassistische Gewalt drastisch zunimmt, bietet das Konzert, das im Dialog mit der Familie Bejarano und der Stadtkuratorin Hamburg entwickelt wurde, einen flüchtigen Ort des Widerstands und der Erinnerung daran, dass dem Aufleben des Faschismus nur durch fortlaufende Solidarität widerstanden werden kann.