Die Geschichte der deutsch-jüdischen Emigration nach Argentinien im 20. Jahrhundert ist ein wenig aufgearbeitetes Kapitel. Dabei flohen etwa 40-45.000 Jüdinnen und Juden aus dem deutschsprachigen Raum zwischen 1933 und 1945 vor der nationalsozialistischen Verfolgung in das südamerikanische Land. Ein Land, das ihnen fremd war und in dem sie zugleich Schutz und neue Zukunftsperspektiven fanden. In seinem Vortrag berichtet Alfredo Schwarcz, selbst Nachkomme deutsch-jüdischer Emigrant:innen, von den Erfahrungen der Geflüchteten und ihrer Nachfahren: von der Ankunft in einem unbekannten Land, vom Aufbau neuer Gemeinschaften, vom Verlust der Heimat und der Zäsur der Flucht, aber auch vom Umgang mit Erinnerung und Zugehörigkeit(en) über Generationen hinweg. Anhand persönlicher Geschichten wird deutlich, wie sich aus Flucht und Exil eine neue, vielschichtige Zugehörigkeit entwickelte – geprägt von Entwurzelung, aber auch von der Suche nach einem Platz in der Welt.
Moderation: Dr. Anna Menny; Dr. Björn Siegel
Um Anmeldung wird gebeten: kontakt@igdj-hh.de