


Die Geschichte spielt im Sommer 2023, als die Schriftstellerin M., seit einigen Monaten im europäischen Exil, ins Nachbarland aufbricht – ein Festival hat sie zu Lesungen eingeladen. Die Reise ist voller Pannen: der vorgesehene Anschlusszug existiert nicht, das Ladekabel des Telefons geht verloren. Auf dem Grenzbahnhof in F. wartet niemand, der Kontakt zu den Veranstaltern ist abgebrochen.
Die Lage erfüllt sie mit Erleichterung. M. durchstreift die Stadt, und was ihr begegnet, sind lauter Freiheitsversprechen: ein Escape Room, ein Wanderzirkus, eine flüchtige Bekanntschaft – und am Ende die langersehnte Chance, ihre Identität loszuwerden und zu verschwinden. Aber kann das gelingen?
Maria Stepanova, 1972 in Moskau geboren, ist die international erfolgreichste russische Dichterin der Gegenwart. Für ihr umfangreiches lyrisches und essayistisches Werk wurde sie vielfach ausgezeichnet. Ihr Prosadebüt Nach dem Gedächtnis (2018) wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt. Sie hat für ihr Werk zahlreiche Preise erhalten, in 2023 den Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung. „Der Absprung“ ist 2024 bei Suhrkamp erschienen. In Zurzeit lebt sie in Berlin.
Die Slawistin Natascha Freundel ist seit 2018 Redakteurin und Kritikerin bei rbbKultur sowie Host des Debatten-Podcasts »Der zweite Gedanke«. Sie hat für verschiedene Medien aus Osteuropa berichtet.
Das Gespräch findet in englischer Sprache statt, die Lesungen der Texte in russischer und deutscher Sprache.
Gastgeberin für den Jüdischen Salon ist Barbara Guggenheim

